Liebe Leserinnen und Leser,

“Meine Prinzipien sind felsenfest. Und wenn sie Ihnen nicht passen, dann habe ich auch noch andere.” Dieses Bonmot von Groucho Marx stand am Anfang jener Überlegungen, deren Ergebnis Sie gerade auf Ihrem Bildschirm begutachten. Homo Oeconomicus ist als Antidot gedacht: Ein Mittel gegen stromlinienförmige Phrasen und inhaltliche Konturlosigkeit, die einem immer wieder in der Berichterstattung begegnen. Meinungsmache, die nach dem Prinzip des erhobenen Zeigefingers funktioniert, werden Sie hier ebensowenig finden wie stilistische Kapriolen, die gähnende Leere überdecken sollen. Was wir auf keinen Fall wollen, ist Locken auf Glatzen drehen.

 

Klingt alles schön und gut, werden Sie an dieser Stelle wohl einwenden, aber wofür steht Homo Oeconomicus eigentlich? Zunächst einmal für ein Maximum an Klarheit und ein Minimum an Ideologie. Es geht schlicht und ergreifend darum, politische und wirtschaftliche Themen und Ereignisse so darzustellen, dass sie auch für einen interessierten Laien verständlich sind. Denn im Jahr 2013 ist ein Grundverständnis von den sozioökonomischen Zusammenhängen unerlässlich, um in der analogen Welt nicht den Überblick zu verlieren. Wer nicht weiß, was beim Nationalen Volkskongress der Kommunistischen Partei Chinas entschieden wird, welche Oligarchen in Russland das Sagen haben, wie eine Anleihe funktioniert, nach welchen Kriterien die Ersparnisse rund um den Globus verschoben werden – und was diese beiden letztgenannten Informationen miteinander zu tun haben, wird beispielsweise kaum nachvollziehen können, wie die europäische Peripherie eine große Schuldenkrise hat auslösen können. Oder was die Personalpolitik der Volksrepublik China mit dem amerikanischen Wahlkampf zu tun hat.

 

Doch dessen nicht genug: Homo Oeconomicus hat nicht nur einen inhaltlichen, sondern auch einen ästhetischen Anspruch. Klugheit soll sich in dieser Ecke des Internets mit Schönheit verbinden! Der Illustrator Georg Wagenhuber wird die Tradition der tagesaktuellen Zeichnung, wie sie „New Yorker“ und „Economist“ pflegen, für das digitale Zeitalter adaptieren. Und der Artdirektor Michael Jung zeichnet für das Gesamterscheinungsbild dieser Website verantwortlich. Ihm haben wir auch unser ansprechendes Logo zu verdanken.

 

So weit, so gut. Der Rest liegt an Ihnen. Denn Homo Oeconomicus versteht sich als wirtschaftspolitische Pendant zu Dr. Sommer, der jedem “Bravo”-Leser mit Sicherheit ein Begriff ist. Statt um Liebe, Sex und Zärtlichkeit, geht es hier aber um Moneten, Macht und Makroökonomie.

 

In diesem Sinne: Schicken Sie uns Ihre Fragen an fragen@homo-oeconomicus.com. Wir werden sie selbstverständlich anonym behandeln und versuchen, sie nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Wir freuen uns auch über konstruktive Kritik, generelles Feedback – und natürlich auch über Lob.

 

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht

 

die Redaktion

 

P.S. Eine kleine Anmerkung zum Abschluss: Da wir uns erstens vor allem mit überregional relevanten Themen befassen und zweitens keine Anlageberatung sind, können und wollen wir nicht mit Antworten auf Fragen dienen, ob Sie nun Gold kaufen oder verkaufen sollen, ob Aktie A besser ist als Aktie B, oder ob die Eurozone schon heuer oder erst im nächsten Jahr zerfallen wird (alles schon vorgekommen!). Wir wollen nur Ihren inhaltlichen Horizont erweitern. Was Sie mit Ihrem Geld anstellen, ist Ihre private Angelegenheit.

About Michael Laczynski

Michael Laczynski wurde 1973 in Warschau geboren und kam im zarten Alter von elf Jahren nach Österreich. Er war langjähriger Leiter des Auslandsressorts der Tageszeitung "WirtschaftsBlatt", ist Mitbegründer des Kulturmagazins TOURISTEN und schreibt jetzt aus Brüssel für "Die Presse". ml@homo-oeconomicus.com
This entry was posted in Editorial. Bookmark the permalink.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>